Donnerstag, 1. Juli 2010

Das Leonardo Papier von Susanne Goga


Klappentext:
Wenn ein einzelnes Blatt Papier den Tod bedeuten kann …

England 1821: Georgina Fielding ist im besten heiratsfähigen Alter, interessiert sich aber mehr für Geologie als für potenzielle Ehemänner. Als sie eine wertvolle Fossiliensammlung und ein rätselhaftes Notizbuch erbt, ist ihre Neugier geweckt. Mithilfe des Reiseschriftstellers Justus von Arnau begibt sie sich auf die Spurensuche. Rätsel gibt ihnen insbesondere eine einzelne Manuskriptseite auf. Sie ist in Spiegelschrift geschrieben wie die Werke Leonardo da Vincis – und hat einen brisanten Inhalt…

Susanne Goga lässt uns an den Anfängen jener revolutionären Wissenschaft teilhaben, die im frühen 19. Jahrhundert an den Grundfesten des Glaubens rüttelte: der Geologie. Zugleich aber ist »Das Leonardo-Papier« die packende Geschichte einer jungen Frau, die sich über Konventionen hinweg setzt und ihren guten Ruf riskiert, um das Geheimnis ihrer Herkunft zu lösen – und ihr persönliches Glück zu erobern.

Ein fesselnder historischer Roman, in dem Leonardo da Vincis »Codex Leicester«, das teuerste Buch der Welt, eine entscheidende Rolle spielt.

Meine Rezension:
Georgina ist eine junge moderne Frau, die sich mehr vom Leben erträumt, als wie ein Ding den meistbietenden englischen Gentlemen als potentielle Ehefrau angepriesen zu werden. Sie träumt von einem unabhängigen Leben, wagt jedoch kaum an ein solches Leben zu glauben. Zu tief ist sie geprägt von der Zeit in der sie lebt und in der Frauen nur dazu da sind um Kinder zu gebären und nett auszusehen.
Als sie jedoch eines Tages zwei Truhen mit einer geologischen Sammlung und einem Tagebuch erbt, beginnt für sie die Suche nach ihrer Vergangenheit. Wer waren ihre Eltern? Im Hause ihres strengen Großvaters wurde darüber nie ein Wort verloren. Ihre freiheitsliebende Art kommt durch das Studium der Geologie mehr und mehr an die Oberfläche. Dadurch entstehen aber auch Konflikte. Die damalige Wissenschaft ist stark religiös geprägt und Frauen sind zudem nicht mehr als schmückendes Beiwerk, die sicherlich keine eigene Meinung vertreten. Erst in Justus von Arnau trifft sie jemanden, mit dem sie so frei sprechen kann wie sie es sich wünscht. Ein zarte Romanze beginnt, die jedoch von den Versuchen ihrer Familie, sie angemessen zu verheiraten auf eine harte Probe gestellt werden. Ich finde die scheue Romantik in der schon ein Handkuss die beiden Hauptfiguren erzittern lässt sehr schön. Man spürt auch die Sehnsucht, nach einem anderen Leben, ohne die gestrenge Etikette und das sowohl bei Georgina als auch Justus. Dieses Sehnen verbindet die beiden und schafft zwischen ihnen eine starke Vertrautheit. Dennoch ist Georgina eine eigenständige Person auch ohne Justus. Sie beginnt gegen die geforderten Etikette im Hause ihres Großvaters aufzubegehren und beschreitet mutig eigene Wege.
Sie deckt die Identität ihres Vaters auf und beschäftigt sich mit Hilfe von Justus mit den „kätzerischen“ Aussagen Leonardo da Vincis. Sie entwirft zunehmend ihr eigenes Bild der Welt und stößt damit immer mehr an gesellschaftliche Grenzen. Es gibt schließlich nur einen der mit ihr diese Weltanschauung teilt...

Mein Fazit: Georgina ist großartig, unbedingt lesenswert! 4 von 5 Badewannen!


1 Kommentar:

  1. Tolle Rezension, ich glaube ich schaue mir mal das Buch an :))

    Liebe Grüße
    http://buchgedankenwelt.blogspot.de/

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